Einleitung

Diese Seite soll nur einen kurzen Überblick geben. Umfangreiche Informationen über Rasse und Haltung finden Sie auf unserer Partnerseite unter www.dalmatiner-treff.de

Der Dalmatiner

Der Dalmatiner ist ein sehr menschenbezogener Laufhund. Er benötigt viel Bewegung, Beschäftigung und will bei seinen Menschen leben. Ein großer Garten kann die Bewegung nicht ersetzen. Für Zwinger und Hundehütte ist der Dalmatiner wegen seines kurzen Fells ohne Unterwolle nicht geeignet. Am Fahrrad sollte er erst ausgewachsen laufen, da zu frühes, dauerhaftes Rennen zu Gelenkproblemen und Herz- Kreislauferkrankung führen kann. Auch ersetzt der Besuch einer Hundeschule nicht die tägliche Übung . Die Hundeschule hilft nur dem Besitzer, die richtigen Methoden der Hundeerziehung zu erlernen. Anwenden muß es der Hundebesitzer jeden Tag, damit der Hund alltagstauglich wird. Training ist alles.
Hundeschulen bieten oft sehr unterschiedliche Erziehungsmethoden an, deshalb sollte man sich mehrere ansehen, bevor man sich für einen Weg entscheidet. Konsequenz ist das wichtigste, gleich gefolgt von Lob und Leckerlie. Dalmatiner lieben die Abwechslung auch bei der Ausbildung. Ständige Wiederholungen langweilen sie ebenso wie Härte und Gewalt sie abstumpfen läßt. Beides führt zum "sturen Hund". Der Dalmatiner lernt nur mit Freude, nie aus Zwang, was aber Konsequenz und auch mal Strenge nicht ausschließt.
Ein schlecht erzogener Hund kann ebenso wie ein unterforderter Hund leicht zum Problemhund werden. Zu wenig Bewegung oder Ansprache kann zu übersteigertem Schutztrieb, aggressiven Verhalten, Selbstverstümmelung oder anderen Verhaltensstörungen führen.
Dalmatiner sind ihr Leben lang lernwillig und passen sich an neue Gegebenheiten schnell an, wenn die Haltung artgerecht ist. (=Familienanschluß, Bewegung, Beschäftigung, Erziehung)
Suchen Sie sich den Hund nach passendem Charakter aus und nicht nach Alter oder Punkteverteilung, es sei denn, Sie planen auszustellen oder zu züchten. Manche Dalmatiner haaren sehr viel. Das harte Fell steckt in Kleidung und Polstern. Dalmatinerhalter erkennt man an den weißen Haaren überall. ;-))
Viele Dalmatiner können "lachen". Eigentlich ist es mehr ein breites Grinsen, das sehr nach Zähnefletschen aussieht. Es ist ebenso Zeichen der Freude wie Beschwichtigungssignal/Unsicherheit in der Dalmatinersprache.

Anfängerhund

Die einen bezeichnen den Dalmatiner als leichtführigen Anfängerhund, die anderen finden ihn stur und schwierig. Das hängt viel davon ab, welchen Charakter der einzelne Hund hat, ob ich damit umzugehen weiß und ob ich den Hund auslasten kann. Auch innerhalb einer Rasse gibt es große Charakterunterschiede und man muß die Erziehung individuell anpassen, will man ein gutes Mensch-Hund-Team bilden. Harte Behandlung gibt einen sturen, lernfaulen Hund, zu wenig Bewegung oder menschliche Zuwendung führt im Extremfall zum Raufer oder aggressiven Schutzhund. Manch ein Hund stellt sich auch gegen seinen Menschen, weil dieser unkonsequent ist und sich nicht durchzusetzen versteht. Durchsetzungsvermögen ist eine Frage des Charakters sowohl beim Hund wie auch beim Menschen und keinesfalls eine Frage von körperlicher Stärke. Wenn Sie also eher nachgiebig und etwas unkonsequent sind, suchen Sie sich besser einen unterwürfigen, anschmiegsamen Dalmatiner aus und nicht den stärksten Draufgänger im Wurf. Der Züchter hilft Ihnen gern. Im schlimmsten Fall sind Sie mit einer Katze besser beraten als mit einem Hund. ;-))
Ich persönlich denke, daß ein älterer bereits erzogener Hund der ideale Anfängerhund ist. Er sollte in sich gefestigt, also über 3 Jahre alt und gut sozialisiert sein. Er sollte auch in Ihre Umgebung passen, daß heißt, wenn Sie Kinder haben, muß er kinderfreundlich sein, haben Sie Katzen, katzenfreundlich, reiten Sie gern, muß er Pferde kennen, etc.! Ein Problemhund oder völlig unbekannter Hund (z.B. aus ausländischer Tötungsstation ohne genaue Wesensbeschreibung) sollte nicht von Anfängern aufgenommen werden, obwohl natürlich auch das wunderbar klappen kann.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob man wirklich im Dalmatiner (oder überhaupt im Hund) den passenden Gefährten findet, kann man für diverse Tierschutzorganisationen einen Hund in Pflege nehmen. Z.B. von der SOS-Dalmatinerrettung. Bei den Links finden Sie weitere Organisationen.
Man sollte auch beim Pflegehund jedoch bedenken, daß auch Pflegehunde nicht jede Woche in eine andere Pflegestelle gehen sollen und daß man sich damit je nach Vermittlungschancen des Hundes für längere Zeit verpflichtet. Dafür hat man jedoch die Möglichkeit, den Hund endgültig zu übernehmen, sollte man sich in ihn verlieben. Noch weniger Verpflichtung übernimmt man, wenn man einen Familienhund nur in Urlaubspflege nimmt. Da ist die Versorgungszeit festgelegt und der Besitzer holt ihn nach dem Urlaub wieder ab. Schade ist dann allerdings, wenn man sich genau in diesen Hund verliebt hat.

Überzüchtung

Wie bei jeder Rasse kommen auch beim Dalmatiner rassetypische Krankheiten vor. Es ist jedoch nicht richtig, daß Mischlinge gesünder wären. In ihnen stecken genauso alle erblichen Krankheiten der Vorfahren wie bei Rassehunden, nur daß es zu den Vorfahren der Mischlinge keine Statistiken gibt. Verantwortliche Hundezucht bedeutet immer auch, daß man nur mit gesunden Hunden züchtet, um Erbkrankheiten auszuschließen. Auch enge Verwandtschaft sollte es icht geben. Steht ein Hund zweimal in der Ahnentafel, lässt man besser die Finger weg.
Seit Jahrhunderten leiden Dalmatiner an Taubheit, es ist keineswegs eine moderne Erscheinung durch angebliche Überzüchtung, sondern durch Pigmentmangel bedingt. Die Rate konnte im VDH auf 2 % und weniger gesenkt werden, da nur mit nachweislich beidseitig hörenden Hunden gezüchtet werden darf. (Audiometrie!) Mischlinge oder außerhalb des VDHs gezüchtete Dalmatiner müssen diese Auflagen nicht erfüllen, wodurch die Taubheitsrate deutlich höher liegen kann. In den USA z.B. bei 10 % !!! Verantwortlich für die Taubheit ist der Pigmentmangel, also der Wunsch nach weißem Fell. Taubheit kommt bei vielen vom Menschen mit weiß oder ganz weiß gezüchteten Haustieren vor wie z.B. weiße Perserkatzen, weiße Bullterrier, Border Collies, ...
Wie auch beim Menschen gibt es bei mehr und mehr Haustieren Allergien. Gerade beim weißen, kurzhaarigen Dalmatiner sind Allergieerscheinungen besonders gut zu sehen. (Pickel, Fellverfärbung) Die häufigste Allergie ist die Futtermittelallergie, aber es gibt auch Hausstauballergie, Penicillinallergie etc.
Epilepsie ist die neueste Erkrankung beim Dalmatiner. Befragen Sie Ihren Züchter genau und lassen Sie sich Aussagen auch schriftlich bestätigen, um später eine Grundlage für Garantieansprüche zu haben.
Wirklich eine typische Dalmatinererkrankung sind Uratsteine und Bronzing Syndrom. Beides wird durch einen Enzymmangel hervorgerufen. Der betroffene Dalmatiner kann beim Abbau von Purin (=Teil der DNA jedes Zellkernes) entstehende Harnsäure nicht wie andere Tiere in Harnstoff umwandeln. Der Körper übersäuert und versucht die Harnsäure meist über den Urin auszuscheiden. Es können sich dabei Harnkristalle bilden, die im schlimmsten Fall zu Blasensteinen werden und den Harnleiter verstopfen. Besonders Rüden sind durch den längeren Harnleiter oft Opfer. Beim Bronzing Syndrom versucht der Körper die Harnsäure über die Haut zu entsorgen, was zu Fellproblemen mit rotbrauner Verfärbung führen kann. (Ähnlich wie bei Allergien)
Nicht jeder Dalmatiner ist vom Harnsäureproblem betroffen. Man sollte nur betroffene Dalmatiner purinarm ernähren. Denn wie jeder andere Hund kann auch der Dalmatiner an anderen, basischen Steinen wie z.B. Struvitsteinen leiden. In dem Fall wäre purinarme Ernährung eher schädlich.
Außer beim Dalmatiner, der nur einen Enzymmangel hat, sind nur noch Menschen und Menschenaffen vom Harnsäureproblem betroffen. Beim Menschen ist die Folge meist Gicht. Trotzdem ernähren wir uns nicht purinarm oder?